
Ein essenzielles Spurenelement!
Unser Körper kann das Spurenelement Selen nicht selbst produzieren, sondern es muss über die Nahrung aufgenommen werden. Pflanzen speichern zwar das im Erdreich vorkommende Selen, allerdings sind heutzutage viele Böden in unseren Breitengraden selenarm. Das bedeutet, man kann nur schwer auf natürlichem Wege bzw. über die Ernährung genug dieses lebensnotwenigen Spurenelements aufnehmen.
Das Spurenelement Selen ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt, ist wichtig für das Immunsystem und unterstützt zudem dank seiner antioxidativen Eigenschaften bei der Entgiftung. Ebenso ist Selen wichtig für die Funktion der Schilddrüse. Spezielle Enzyme, sogenannte Dejodasen, sind für die Hormonausschüttung zuständig. Ein Mangel an Selen kann zu einer dementsprechenden Fehlfunktion führen. Studien haben belegt, dass im Speziellen bei entzündlichen Prozessen der Schilddrüse, wie Hashimoto oder Morbus Basedow, eine ausreichende Selenzufuhr über Nahrungsergänzungsmittel die Symptome dieser Erkrankungen lindern und abschwächen kann.
Auch in der Muskel-bzw. Gelenksfunktion spielt Selen eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Die Herzmuskelerkrankung „Keshan-Syndrom“ tritt beispielsweise nur bei massivem Selenmangel auf. Ein massiver Selenmangel kann aber auch zu erheblichen Gelenksentzündungen und Muskelschwächen führen. Bei der „Kashin-Beck Krankheit“ bildet sich auf Grund eines Selenmangels der Gelenkknorpel zurück. Betroffene leiden unter Arthrose, Rücken- und Gelenksbeschwerden, Kleinwuchs und Wachstumsstörungen. Auch bei der Spermienproduktion des Mannes ist ein ausgewogener Selenhaushalt im Körper wichtig. Selenmangel kann unter Umständen bis zur Unfruchtbarkeit führen.
Die Schätzwerte für eine angemessene tägliche Selenzufuhr liegen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei 60 bis 70 Mikrogramm für Erwachsene. Für Kinder zwischen dem ersten und siebten Lebensjahr liegt dieser Wert bei 10 bis 45 Mikrogramm, im Alter von sieben bis zehn Jahren bei 20 bis 50 Mikrogramm und für Kinder von zehn bis 15 Jahren bei 25 bis 60 Mikrogramm.
Schwangere und stillende Mütter können jedoch einen erhöhten Selenbedarf aufweisen. Diverse Krankheiten, Rauchen sowie ein regelmäßiger Alkoholkonsum können ebenso den Selenbedarf erhöhen. Auch Menschen, die sich mangelhaft ernähren haben häufig einen zu niedrigen Selenspiegel.
Was tun bei Selenmangel?
Über einen Bluttest kann ein eventueller Selenmangel nachgewiesen werden. Wenn ein gravierender Selenmangel belegt oder vermutet wird, ist eine selbstständige Zufuhr mit Selen durch spezielle Nahrungsergänzung nicht ohne medizinische Kontrolle zu empfehlen. Es empfiehlt sich zudem, den Selenspiegel im Körper nach drei monatiger Einnahme noch einmal zu kontrollieren um sicherzustellen, dass kein schädigender Selenüberschuss entsteht. Bei einem Selenüberschuss kann es nämlich zu Durchfall, Schmerzen in den Gelenken, Übelkeit oder dergleichen kommen.
Lebensmittel mit hohem Selengehalt
Pflanzen nehmen das Selen aus dem Boden auf, dessen Gehalt richtet sich also nach dem Selengehalt im Boden. Folgende pflanzlichen Lebensmittel überzeugen mit einem hohen Selengehalt:
Cashew-Kerne
Sonnenblumen-Kerne
Paranüsse
Pilze (Champignons, Shiitakte…)
Sojabohnen
Haferflocken
Spargel
Auch so manche tierischen Lebensmittel beinhalten relevante Mengen an Selen:
Eier
Leber
Thunfisch
Hering
Makrele
Fleisch
Selen ist meist Bestandteil von Tierfutter, daher erklärt sich der hohe Gehalt des Spurenelements in Fleisch und Innereien.
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